Das nennt sich Leben ;-)

Meine große Schwester ist nicht nur meine Schwester, sondern auch meine beste Freundin. Seitdem ich auf der Welt bin, kenne ich sie, denn uns trennen nur knapp 13 Monate :-)
Was würde ich bloß ohne sie machen?! Darüber möchte ich eigentlich gar nicht nachdenken...

Im Oktober 2000 bin ich nach NRW gezogen, was knapp 360km Distanz zu meiner Heimat bedeutet. Heimweh kenne ich sehr gut, dennoch bereue ich den Schritt nicht, den ich damals gewagt habe. Klar vermisse ich oftmals meine Familie, doch da wir uns gegenseitig häufiger besuchen, ist die Entfernung an sich in Ordnung.

Dieses Wochenende war wieder eines DIESER Wochenenden - mein Schwesterherz kam mich besuchen. Die Freude war riesig, wir haben viel gelacht, geredet und die Zeit genossen. Trotzdem war ich mega traurig, als sie heute Nachmittag wieder gefahren ist :'(

Mein Hund schaute mich an, als wollte er mir sagen, dass ich nicht traurig sein sollte, da ich sie ja bald in der Heimat besuchen werde. So ein Seelentröster ist wirklich Gold wert, vor allem, wenn Familie und Freunde nicht um die Ecke wohnen. Ja, reden kann er nicht, doch diejenigen, die selbst ein Haustier besitzen, wissen genau, wovon ich rede :-)

So, zurück zum Thema... Also Geschwisterliebe... Geschwisterliebe ist mitunter die aufrichtigste Liebe, die es gibt. Das heißt nicht, dass es nicht auch mal Streit und Ärger geben kann. Es heißt aber, dass kein Streit, kein anderer Mensch oder sonst irgendetwas die Macht hätte, diese Liebe zu vernichten.
Wir haben zusammen schon so viel durchgemacht und ich möchte keine einzige Sekunde davon missen müssen.

Ich möchte allen, die Geschwister haben, mit auf den Weg geben: Genießt die Zeit mit euren Geschwistern so gut es geht, denn Blut ist immer dicker als Wasser!!

Schönen Abend noch,
eure Julia

Gestern habe ich einen Spruch bei Facebook gelesen "Manchmal würde ich das Leben gerne ein paar Minuten zurückspulen und etwas unfreundlicher sein."
Da ist so viel Wahres dran, denn oftmals habe ich das Gefühl, ich bin einfach zu freundlich für diese Welt. Häufig kassiere ich einen Arschtritt, bin aber trotz allem noch freundlich. Wieso? Wieso habe ich so eine Scheu davor, andere Menschen zu verletzen? Ist das eine Art Masochismus oder was soll das sein?
Ich weiß es einfach nicht. Ich weiß nur, dass ich unbedingt versuchen sollte, auch mal "zurückzuschlagen" - natürlich im verbalen Sinne. Leider liegt das nicht wirklich in meiner Natur.

Viele Menschen sollten ihre Worte überdenken, bevor sie ausgesprochen werden und auch ihre Taten, bevor sie handeln. Leider ist die heutige Gesellschaft so gepolt, dass einfach gesprochen oder gehandelt wird, ohne die Konsequenzen vorher zu überdenken.
Menschen verletzen sich verbal oft dermaßen, dass dies beim Gegenüber so tiefe Wunden verursachen kann, dass die Heilung eine gefühlte Ewigkeit dauert.

Kennt ihr dieses Gefühl, dass ihr euch wünscht, den ein oder anderen Menschen niemals kennengelernt zu haben? Nicht, weil er ein so schlechter Mensch ist, euch geschlagen oder sonst etwas verbrochen hat. Nein, nur aufgrund seiner Worte oder seines Verhaltens euch gegenüber...

Ich habe erst letztes Jahr wieder so eine Erfahrung gemacht. Der Mensch, von dem ich dachte, er wäre DER RICHTIGE, mein "Zuhause", hat mich im Herzen so stark verletzt, dass ich es bis jetzt noch nicht ganz verarbeitet habe.
Viele von euch denken jetzt bestimmt, er hätte mich geschlagen oder mich mit einer anderen Frau betrogen. Nein, das hat er nicht getan.
Er hat mir gesagt, dass er mich liebt, war immer super lieb zu mir, wollte mit mir eine gemeinsame Wohnung haben - ja, wir waren sogar schon zusammen auf Wohnungssuche. Doch dann kamen bei ihm im familiären Umfeld immer mehr Probleme auf ihn zu und plötzlich war ich Nebensache. Er hat sich einfach nicht mehr bei mir gemeldet, hat nicht auf meine Nachrichten reagiert und mich einfach Links liegenlassen. Ich weiß, eigentlich hätte ich dann einen Haken daran setzen und ihn vergessen sollen. Doch das ist mir bisher leider nicht wirklich gelungen.
Mein Verstand weiß, dass so ein Verhalten ein absolutes No-Go ist, doch mein Herz hat das noch nicht verstanden.
Ich muss dazu sagen, dass ich eine hoffnungslose Romantikerin und auch Optimistin bin. Vielleicht erschwert mir das zusätzlich das Leben?

Vielen ist wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass das Leben nur eine begrenzte Zeit hat und wir deshalb versuchen sollten, unser Dasein so schön und glücklich wie möglich zu verbringen.
Wieso sagte er mir immer wieder, dass er so glücklich ist, mich an seiner Seite zu haben, wenn er dann einfach so den Kontakt einstellt? Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass wir jede noch so schwierige Situation gemeinsam meistern können, doch er hat sich zurückgezogen in sein Schneckenhaus und mich ignoriert.

Klar ist jeder Mensch verschieden - das ist auch gut so - dennoch sollte man den Menschen, den man liebt, mit dem man die Zukunft verbringen möchte, nicht verstoßen, weil man gerade mit seinem eigenen Leben nicht so klarkommt.
Gerade dann sollte doch der Partner derjenige sein dürfen, der einen auffängt, einen stütz und im Arm hält. Wieso konnte er das nicht? Wieso hat er sich in sein Schlammloch verkrochen?
Die Antworten werde ich wohl nie bekommen.

Mittlerweile verhält er sich mir gegenüber so, als wäre nie etwas gewesen - was noch viel mehr schmerzt.

Ich kann nur allen raten: Wenn ihr in einer Beziehung seid und ihr könnt diese Beziehung - aus welchen Gründen auch immer - nicht weiterführen, zieht einen sauberen Schlussstrich!! Denn nichts ist schlimmer, als ignoriert und in der der Luft hängen gelassen zu werden.

Bei mir hat diese Erfahrung so einen Schaden im Herzen angerichtet, dass ich auch jetzt, 8 Monate später, immer noch mein Herz gegenüber anderen Männern komplett verschließe und alles, was in Richtung Gefühle geht, total abschotte.

War ich auch in der Hinsicht wieder einmal viel zu freundlich für diese Welt? Hätte ich ab und zu härter durchgreifen müssen?

Schade, wie sehr man sich in anderen Menschen täuschen kann...

Eure Julia